Geschichte des PC – History Repeating?

Jan Schmidt weist in seinem (Pflicht-Lektüre!-) Weblog auf einen Artikel des Technik-Historikers Michael Friedewald (Projektleiter am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe) hin, der den Titel „Computer Power to the People“ ((Friedewald, Michael: „Computer Power to the People! Die Versprechungen der Computer-Revolution, 1968–1973“, in: kommunikation@gesellschaft 8 (2007) Nr. 9. http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B9_2007_Friedewald.pdf)) trägt. Friedewald stellt darin fest, dass schon zu Beginn des PC-(und Internet-) Zeitalters von „radikalen gesellschaftlichen Veränderungen“ und dem Aufkommen der Informationsgesellschaft die Rede war. Zur Analyse des Leitgedankens „Informationsgesellschaft“ hat Friedewald

[…] die Kon­zepte der (a) Benutzerfreundlichkeit, (b) des universellen Zugangs und (c) der Inter­aktivität als Abwandlungen der klassischen revolutionären Ideale (Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit) untersucht. Dabei erweist sich die Idee der Informationsgesellschaft als eine Fortschreibung des Fortschrittsglaubens der Moderne. (S. 1)

Während hier also die Digitalisierung der Geschichte thematisiert wird, handelt es sich hier um die Historisierung der digitalen Medien. Interessant, dass selbst hier der Bezugspunkt die Französische Revolution zu sein scheint.

Jan Schmidt fügt übrigens noch die Frage an, ob sich irgendwer mit der Geschichte der Informatik wissenschaftlich auseinandersetze, ob es Lehrstühle oder Journale gäbe. Mehr als informatikgeschichte.de, Teil der Gesellschaft für Informatik, kenne ich auch nicht, zumal die verschiedenen Vereine im Schosse der Association for History and Computing ((Geändert nach Kommentar von Clemens Radl.)) (AHC), deren internationale Website (oweh) zur Zeit gerade nicht erreichbar ist, sich eher dem Einsatz der Informatik und der Informationstechnologien in der Geschichtswissenschaften widmen (Schweiz (AHC-CH), USA (AAHC)). Lehrstühle gibt es meines Wissens im deutschsprachigen Raum keine. Ich lasse mich da aber auch gerne belehren. ((Was Peter Haber in seinem Kommentar ausführlich tut.))

7 Gedanken zu „Geschichte des PC – History Repeating?“

  1. „Association for the History of Computing (AHC)“ muss meines Wissens heissen: „Association for History and Computing (AHC)“. Dann wird auch leichter verständlich, warum die sich nicht mit der Geschichte der Informatik beschäftigen, sondern sich „eher dem Einsatz der Informatik und der Informationstechnologien in der Geschichtswissenschaften widmen“.

  2. Touché. Haber hat Hodel gezeigt, dass auch der den eigenen Weblog nicht gut genug liest. 😉

    Und zur Anmerkung von Kollege Radl: völlig korrekt, danke für den Hinweis. Da ist mir ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, habe es geändert.

  3. Danke für den Verweis – und vor allem für die Hinweise auf die Ressourcen zur Geschichte der Informatik. @Peter Haber: Die Frage war ernst gemeint – ich dachte mir schon, dass es entsprechende Personen gibt, allein mir fehlte das Wissen, wo ich sie denn finden könnte. Aber zum Glück gibt es die Blogs.. :))

  4. Nicht nur, dass der Hodel des Habers Einträge so flüchtlig liest, wie der Haber diejenigen des Hodels – der Hodel hat auch nur flüchtig eine Ahnung, was der Haber so alles schon gemacht hat, zum Beispiel eine Vorlesung zum Thema «Kulturgeschichte(n) des Computers» – da hat es in der Literaraturliste eine Menge von Material zur Informatikgeschichte … Und als Schnelleinstieg zur Informatikgeschichte der Schweiz ein kurzer Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz zum Thema!

  5. Hmm, jetzt nimmt das Hodel-Bashing aber ungeahnte Ausmasse an. Zur Verteidigung kann ich nur anführen, dass die besagte Veranstaltung von Haber schon Eeeewigkeiten zurückliegen – fast schon vordigital. 😉
    Für das Versäumen des HLS-Eintrages gibt es keine Entschuldigung. Ein klassisches Google/Wikipedia-Versagen des Spätabends-übermüdet-Rechercheurs. So gelange ich immerhin zur Einsicht, dass es Haber und seine Expertise braucht. Und das ist gut so.

  6. Oh, nein, Entschuldigung! So war das nun auch nicht gemeint, angesagt wäre ja wohl eher ein Haber-Bashing, denn der ist ja nicht einmal in der Lage, seine Seiten so zu pflegen, dass sie ordnungsgemäss gefunden werden können.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert