Das Historische Lexikon der Schweiz und das Web

Wieso eigentlich, liebe HLS-Redaktion, finde ich auf Eurer Website keinen Hinweis darauf, dass es ein Plugin für Firefox gibt, mit dem man direkt in Euren schönen Beständen suchen kann? Erst in unseren Kommentarspalten (merci, Nicolas!) wurde mir klar, dass das, was ich in einem Interview mit der Berner Zeitung vorgeschlagen hatte, schon längst existiert.

Wieso, liebe HLS-Redaktion, hat offenbar noch niemand auf den sehr interessanten Vorschlag von Andreas Praefcke reagiert, die biographischen Artikel des HLS mit der PND mittels BEACON zu «matchen»?

14 Gedanken zu „Das Historische Lexikon der Schweiz und das Web“

  1. Ich führe es nochmal aus: am besten wäre natürlich die Einbindung der PND direkt in die biographischen Artikel des HLS (bzw. einer ähnlichen Normdatenanwendung der Schweizer Nationalbibliothek, oder beides, ich kenne mich mit den Schweizer Gegebenheiten da nicht aus). Außerdem wären zwei sehr einfache Schnittstellen sinnvoll: a) ein Resolver bei Angabe der PND auf den entsprechenden Artikel und b) eine BEACON-Datei aller vorhandenen PND. Ich bin gerne bereit, die vorhandenen PND dafür zu liefern (das könnte, da manuell und ehrenamtlich, allerdings ein paar Wochen gehen; und es könnte sein, dass es nicht allzuviele sind, die PND hat bei Schweizern ziemlich schmerzliche Lücken, wohl da sie auf deutschen und österreichischen Beständen aufbaut). Um die Schweizer historischen Personen, die bisher ohne PND auskommen müssen, mit neuen PND zu versehen, müsste sich die Redaktion allerdings an die PND-Redaktion der Dt. Nationalbibliothek wenden (oder eben wie gesagt das Schweizer Pendant). Ich bin zuversichtlich, dass es da eine Möglichkeit gibt, ähnlich wie die Redaktion der Online-ADB/NDB bei der Bayer. Staatsbibliothek die PND-Datei um viele hundert oder tausend Datensätze von ja unzweifelhaft guter Qualität zu bereichern. Das müsste eigentlich auch bei der DNB und den anderen Trägern der PND inhaltlich höchstwillkommen sein (bei der finanziellen Seite kenn ich mich wiederum nicht aus). Andererseits würde das HLS von der größeren Sichtbarkeit in neuen Anwendungen profitieren (und die Forschung zur Schweiz vielleicht sogar insgesamt durch bessere Daten zu Schweizer Autoren und historischen Personen in den Bibliothekskatalogen zumindest der beiden anderen deutschsprachigen Länder).

  2. Aber was ist nun so toll an diesem Plugin? Das bringt doch nur dasselbe Suchergebnis wie eine Abfrage auf http://www.hls-dhs-dss.ch/index.php ! Innovativ ist was anderes.
    Und wenn Schweizer Schüler HLS nicht mal kennen, kennen sie noch weniger dessen Plugin, zumal es nirgendwo einen Hinweis darauf gibt. Da müsste der Browser schon defaultmässig damit ausgerüstet sein …

  3. Nö, besonders innovativ ist das nicht. Aber praktisch. Es wäreja nett, wenn das kleine Helferlein überhapt auf der HLS-Seite verlinkt wäre. Dann würden vielleicht auch Lehrer und Unidozierende darauf aufmerksam und würden das ihren Schüler/innen sagen etc. etc. Innovativ wäre dann schon eher das, was Kollege Praefcke macht!

  4. Notfalls müssen Privatleute die Arbeit der stattlich alimentierten Redakteure machen. Umfangreichere Quellen als das Apper-Tool bietet:

    http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks

    Leider ist dieses ganze Zeugs für Nicht-Technik-Affine schwer zu verstehen, obwohl das Prinzip einfach und genial ist. Man braucht auf obiger Seite einfach nur eine PND in das richtige Feld eingeben und anschließend die Links anklicken – den ganzen unverständlichen Semantik-Müll darf man ignorieren. Praefcke hat schon das Bautz-Lexikon mit PNDs versehen, aber eigentlich brauchts dafür keine Ausbildung …

  5. Man hat mich (ich bin der Chefredaktor des HLS) aufgefordert, zu den oben diskutierten Fragen Stellung zu nehmen. Hier ist meine Antwort betr. PND:

    Im Bereich PND läuft zur Zeit tatsächlich bereits einiges. Die Anfrage bei der Schweizerischen Nationalbibliothek habe ich schon im Juni 2010 gestartet; diese ihrerseits ist bei der Deutschen Nationalbibliothek vorstellig geworden. Die Antwort steht noch aus (wegen Ferienzeit?). Das Problem ist, dass in der Schweiz noch nie jemand ausserhalb des SNB mit PND-Nummern gearbeitet und vor allem noch nie jemand selber Nummern vergegeben hat (Level 3). Da neben dem HLS wohl in Zukunft noch andere Institutionen mit der PND arbeiten werden, möchte die SNB das Prozedere abklären und das HLS wäre dann eine Art Pilotprjekt. Wir stehen auch in engem Kontakt mit Institutionen, welche mit PND arbeiten, z.B. der NDB-Redaktion. Deren Informatiker hat mir vor zwei Wochen den Abgleich unseres Biographie-Stichwortliste mit der PND und der VIAF-Nummer erstellt und kommt auf ca. 1/3 Übereinstimmung. Ein zweites Problem ist die Tatsache, dass im Gegensatz zur deutschen DFG unser Nationalfonds solche Arbeiten nicht bezahlt, da es sich nicht um reine Wissenschaft handelt, sondern „nur“ um Infrastruktur. Das heisst, das HLS müsste die Übernahme der bereits bestehenden PNDs in ihre Datenbank und die Vergabe der PND an noch nicht erfasste Personen aus eigenen Mitteln finanzieren. Und da wir zur Zeit andere Prioritäten haben und die Mittel beschränkt sind, warte ich noch ab. Ich habe aber von der Geschäftsleitung HLS den Auftrag erhalten, ein PND-Projekt vorzuschlagen. Ob und wann wir die PND im europäischen Biographie-Portal einsetzen werden, entscheidet die Arbeitsgruppe. Die Deutschen (NDB) sind bereit, die Österreicher (ÖBL) wie wir noch nicht, und was die Integration der PND-Nummern ins Portal für die Bayerische Staatsbibliothek bedeutet, weiss ich noch nicht. Wir, d.h. die Arbeitsgruppe Biographie-Portal, haben bereits über den Einsatz der PND gesprochen und den Grundsatz gefällt, dass mittel- oder langfristig die PND eingeführt wird.

    Bezüglich der Forderung nach einer engeren Zusammenarbeit des HLS mit der Wikipedia kann ich mich im Moment nicht äussern. Ich weiss nicht so recht, wie die aussehen kann und soll. Haben Sie Vorschläge?

  6. Damit die Antwort des Chefredaktors Jorio hier nicht so ganz ohne Rückmeldung stehenbleibt: Wie ich schon per E-Mail mitteilte, freue ich mich (und ich denke, ich kann in diesem Sinne auch für die Wikipedianer im ganzen sprechen) sehr über die grundsätzliche Bereitschaft, mittels Normdaten die Verknüpfung des HLS mit dem „Rest des Webs“ zu verbessern. Ich hoffe, dass die Projekte, Komitees und Bewilligungen noch zu unseren Lebzeiten zum Erfolg führen 😉 Es wäre für die allgemeine Durchesetzung der Idee „biographische Normdaten“ sehr zu wünschen, wenn nach Deutschland und Österreich das dritte große deutschsprachige Land mit qualitätvollen Daten hinzustossen würde.

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