Frisch von der Druckerpresse: «Geschichte erleben»

Den dicken Katalog zur historischen Ausstellung im Museum, das kennen wir, gehört heute zum guten Ton in grossen Museen. Die Website zur Ausstellung ist heutzutage auch nichts Aufsehenerregendes mehr, machen auch schon die meisten.

Unsere geschätzten Kollegen in Schleswig, Astrid Schwabe, Uwe Danker und Arne Bewersdorff, aber, sie haben sich einen neuen Medienmix ausgedacht und soeben realisiert: Ein Buch zur Virtuellen Ausstellung. Unter www.vimu.info haben sie eine vielfältige und von mehreren deutschen und dänischen Hochschulen gemeinsam erarbeitete Internet-Ausstellung zur neueren Geschichte von Schleswig-Holstein und Süddänemark realisiert, im Wachholtz-Verlag erschien nun zu dieser Online-Ausstellung (die kein realweltliches Pendant hat) ein gedrucktes Lesebuch.

Das Buch soll nicht nur eine Brücke ins Internet sein, sondern auch zur Vor- und Nachbereitung eines «Besuchs» auf www.vimu.info dienen. Es wurde konzipiert als «eigenständiges kulturgeschichtliches» Lesebuch und es soll in seiner «sehr bunten Darstellungsart» «seriöse Erkenntnisse und unterhaltsame Lektüre bieten».

Und, ja, das Konzept ging auf. Das Buch präsentiert sich als ein eigenständiges Produkt und verweist trotzdem permanent auf die virtuelle Ausstellung im Netz. Es präsentert sich von der Aufmachung her als ein reich bebildertes Lesebuch, in das man sich auch vollständig offline vertiefen kann.

Etwas spärlich ausgefallen sind allerdings die Leseanleitungen im Buch für das Buch – so ist zum Beispiel das Farbleitkonzept des Buches nicht auf Anhieb zu verstehen (dass die Farben auf dem Bildschirm wohl schön aussehen mögen, in gedruckter Form aber doch etwas den ästhetischen Gepflogenheiten des angebrochenen 21. Jahrhunderts zuwiderlaufen, ist ein anderes Thema …). Hilfreich hingegen für weniger webaffine Leserinnen und Leser – also vor allem die Hauptzielgruppe der Lehrerinnen und Lehrer – ist vermutlich der «Guide zum Virtuellen Museum», der als Anhang des Buches daherkommt.

Alles in allem ein gelungenes Medienexperiment und wir sind natürlich gespannt auf den didaktischen Fachbericht von Kollega Hodel, der der Seite www.vimu.info sicherlich bald kraft seiner (hoffentlich freundlichen) Besprechung die höheren Weihen verleihen wird.

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